Hochsensibilität – Unsere persönliche Reise
Als ich 2013 mit meinem Sohn schwanger wurde, hatte ich noch nichts von Hochsensibilität gehört. Als er dann auf der Welt war, mussten wir uns alsbald mit einer Vielzahl von Problemen und Herausforderungen auseinandersetzen.
Neben seiner enormen Empfindsamkeit gegenüber Licht, Geräuschen, Stimmungen usw., tauchten viele andere unerklärliche Dinge auf:
Ich war echt verzweifelt… als ich dann über das Thema Hochsensibilität gestolpert bin, erlebte ich einen jener Aha-Momente, die man so schnell nicht wieder vergisst. All die merkwürdigen Reaktionen und die enorme Sensibilität meines Kindes ergaben plötzlich einen Sinn.
Ich verschlang ein Buch nach dem anderen und durchforstete das Internet. Ich war erstaunt darüber, wie komplex und vielschichtig dieses Thema war. Wir lernten, uns wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren und verabschiedeten uns von allem, das uns nicht guttat. Die Reise ging ganz klar wieder zurück zur Natur und zu allem Natürlichen. Wir entdeckten bspw. ganzheitliche und alternative Heilmethoden für uns und lernten, negative Umwelteinflüsse so gut es geht, zu reduzieren.
Das allergrößte Geschenk, dass mit der Entdeckung der Hochsensibilität meines Sohnes einherging, war: das Anerkennen und Integrieren meiner eigenen Hochsensibilität.
Ich spürte schon recht früh, dass ich anders war als andere, wusste allerdings nicht, warum das so war. Ich dachte mir immer: Ich bin irgendwie falsch. Ich empfand die Menschen und die Welt als total verrückt und hielt sie für super gefährlich. Ich war ein sehr verunsichertes und ängstliches Kind. Ich vertraute meiner eigenen Intuition nicht und war mit meiner Wahrnehmung ständig im Außen und bei meinem Gegenüber. Ich wurde somit zu einem Anpassungsgenie das sich, wie ein Chamäleon, geschickt an sein Umfeld anpasste, um ja nicht aufzufallen.
Die Konsequenz war, dass ich ein Leben aber nicht mein Leben lebte.
Ich wusste irgendwann nicht mehr, was ich eigentlich möchte und wer ich eigentlich war, bzw. sein wollte und viel in eine tiefe Sinnkrise. Diese schüttelte mich eine lange Zeit ordentlich durch und ich durfte erstmal wieder richtig fühlen lernen und erspüren, wer ich wirklich war und was ich wirklich vom Leben wollte.
Fazit
Durch die Entdeckung der Hochsensibilität meines Sohnes, konnte ich endlich meine eigene anerkennen, integrieren und nun sogar als eine meiner größten Stärken leben.
Die ganzen Fragezeichen, die ich mein Leben lang schon mit mir herumgetragen hatte, lösten sich innerhalb kürzester Zeit in Luft auf. Es war fast, als ob ich endlich das fehlende Puzzleteil gefunden hatte, wonach ich mein Leben lang unbewusst gesucht hatte. Und damit konnte ich mich endlich so annehmen, wie ich wirklich bin.
Die Hochsensibilität meines Kindes: Ein Geschenk, welches mein Leben komplett zum Positiven verändert und in mir den Wunsch geweckt hat, auch anderen diesen unglaublichen Aha-Moment / diese tiefgreifende Erkenntnis zu ermöglichen.